19 Jan. Lieber Januar
Lieber Januar!
Du bist nicht gerade mein Lieblingsmonat!
Nach der ersten Euphorie, dass das Jahr ja noch so herrlich frisch und unbefleckt ist, ein unbeschriebenes Blatt eben, legt sich spätestens in deiner 2.Woche eine gewisse Schwere über mein Gemüt.
Die dunklen Stunden deiner Tage sind noch zu viele, mein Gesicht morgens im Spiegel zu weiß, meine Energie, Neues zu erschaffen und aufregende Dinge zu tun, legt sich spätestens mit Einbruch der Dämmerung.
Und ich denke mal wieder – wie jedes Jahr um diese Zeit – ich müsste doch viel mehr schaffen, viel mehr Willen haben, viel mehr angehen!
Die strahlende Sonne, die ich manchmal bin, ist hinter einer große Wolke verborgen…
ABER: Lieber Januar, heute habe ich einen schönen Januartag! Heute möchte ich Dir mal etwas schreiben, was ich an Dir liebe! Also, es geht los:
Ich liebe es, dass ich morgens im Bett einen Tee trinke und noch die Sterne an meinem Fenster kleben und ich rausschaue bis das Morgenlicht erscheint!
Ich liebe es, meine Räume mit Hyazinthen und Tulpen zu dekorieren und mich auf den Frühling zu freuen.
Ich liebe es, am nachmittag einen Spaziergang zu machen und hey, um halb fünf ist es noch hell!
Ich liebe es, dass da noch ein bisschen Winterschlaf erlaubt ist und gleichzeitig schon die Sehnsucht nach mehr Energie ihre Fühler ausstreckt.
Ich koche Wintersuppe, esse die letzten Weihnachtsplätzchen und verbringe die Abende mit Kerzen und Kamelhaardecke
und gleichzeitig sehnt sich mein Körper nach frischen Salaten, nach 30 Tagen „Yoga-Challenge“ und meine Seele nach neuen Begegnungen und neuen Herausforderungen.
Januar, du bist der Monat, wo man noch gemütlich sein und noch vor sich hinträumen darf, in deiner beschützenden Dunkelheit – und wo sich doch ganz kleine erste Frühlingsboten bemerkbar machen. Sodass es auch ein kleines Kribbeln gibt.
Und das, lieber Januar, diese Mischung aus Nacht und Tag, macht dich einfach zu etwas ganz Besonderem!