Lese-Tipp - "Allein" von Daniel Schreiber - Christiane Lohmann
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Lese-Tipp – „Allein“ von Daniel Schreiber

 

Gerade habe ich Allein zu Ende gelesen. Heute Morgen, mit einer Tasse Tee und mit Blick ich auf die schneebedeckten Tannen vor meinem Haus. Ich liebe diese Zeit am Morgen, wenn die Welt noch so draussen ist und ich Zeit habe, ganz mit mir zu sein. Mit mir, und heute morgen auch mit Daniel.

Daniel Schreiber erzählt in seinem Buch von seiner eigenen Lebenssituation, in der er, der sich immer vorgestellt hat, in einer langfristigen erfüllenden Liebesbeziehung gemeinsam durchs Leben zu gehen, schon viele Jahre Single ist, während die meisten seiner Freunde inzwischen Familien gegründet haben oder als Paar leben.
In der Zeit der Corona-Pandemie ist er, dadurch dass sein enger Freundeskreis, seine Wahlfamilie, nicht mehr zuverlässig da ist und enge Kontakte zeitweise nicht möglich sind, mit einer Zeit des Alleinseins und der Einsamkeit konfrontiert.

Er erzählt, wie er diese Zeit erlebt, wie er Wege findet, mit seinem Alleinsein umzugehen, sich selbst zu nähren und seine Verbundenheit mit der Welt immer wieder herzustellen.

Es geht in diesem Buch aber auch um das generelle Thema Alleinsein und Einsamkeit. Ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft.
Und es geht darum, ob man sich auch ohne eine Paarbeziehung mit einem engen Freundeskreis „ganz“ fühlen kann, ob Freundschaften die Sehnsucht nach Verbundensein genauso nähren können wie eine glückliche Liebesbeziehung.

Mich hat das Thema Alleinsein schon immer beschäftigt, auch wenn ich real im Leben gar nicht so oft allein, sprich Single war.
Doch ich glaube, in gewissen Bereichen unseres Wesens ist jeder, auch wenn er in einer Beziehung lebt, auch allein.
Es gibt Orte in mir, in denen ich mich sehr wohl allein und manchmal einsam fühle.
Wie kann ich mich in solchen Momenten selbst nähren, wie kann ich mich trotzdem mit der Welt verbunden fühlen? Ohne mich gleich in Ablenkungen zu flüchten oder panisch bei anderen Menschen nach der Verbundenheit zu suchen, die ich mir doch vielleicht auch selbst geben könnte.

Daniel Schreiber jedenfalls ist mir in seinem Buch sehr nahe gekommen – so authentisch, offen und liebenswert, wie er schreibt.
Und das fühlt sich sehr verbunden an – und gar nicht allein….

Und bitte, Daniel Schreiber: Schreib! Weiter!